Stadtkulturpreis 2017 an Felix Landerer

Der Freundeskreis Hannover e.V. verlieht in einer festlichen Veranstaltung mit rund 500 Gästen aus Stadtgesellschaft, Politik, Sport, Kultur, Wirtschaft und zahlreichen Mitgliedern bereits zum 23. Mal den renommierten Stadtkulturpreis und den Sonderpreis für herausragendes bürgerschaftliches Engagement. Beide Preise sind mit 5.000 € dotiert.

»15 Jahre nach der Ruhrmetropole Essen hat erneut eine deutsche Stadt die Gelegenheit, in einen besonderen internationalen Fokus zu rücken, denn für das Jahr 2025 kann sich wieder eine deutsche Kommune um den Titel ›Kulturhauptstadt Europas‹ bewerben. Kulturhauptstädte sind Städte in Bewegung, die sich nicht auf dem Vorhandenen ausruhen, sondern die ihre Herausforderungen für die Zukunft anpacken«, so Matthias Görn, Vorsitzender des Freundeskreises Hannover. »In Hannover könnte 2025 für ein Jahr das Herz Europas schlagen, für ein offenes den Menschen zugewandtes, selbstbewusstes und einiges Europa. Hannover hat nach der EXPO 2000 wieder die Chance, eine spannende, große und die Menschen mitreißende Idee zu formulieren, die berührt und Identität stiftend wirkt. Eine überzeugende Bewerbung kann im besten Sinne also Motor für eine offene Gesellschaft, eine lebenswerte Stadt und eine an den Menschen orientierte Stadtentwicklung sein. Lassen wir uns diese Chance nicht entgehen – lassen Sie uns gemeinsam nach Morgen schauen. Als einer der größten Bürgervereine Deutschlands engagieren wir uns leidenschaftlich für eine lebendige Stadtgesellschaft, in der die kulturelle Vielfalt auch uns im Freundeskreis verbindet. Das zeigt der Stadtkulturpreis nun bereits zum 23. Mal mit seinen großartigen Preisträgern.«

In seiner Laudatio für den Stadtkulturpreis 2017 würdigte Oberbürgermeister Stefan Schostok den diesjährigen Preisträger Felix Landerer als einen national wie international bedeutenden Choreographen, dessen wirken nicht nur in seiner Heimatstadt Hannover, sondern vor allem auch in ganz Europa und den USA, darunter das Nationaltheater Mannheim, die Göteborger Operngesellschaft, das Konzerttheater Bern, das Luzerner Theater, das Northwest Dance Project Oregon, das Theater St. Gallen, Norrdans, Theater Münster Impulse setzt. »Felix Landerer begeistert mit seiner Leidenschaft für Bewegung und seinen außergewöhnlichen künstlerischen Leistungen« so Oberbürgermeister Stefan Schostok. »Damit steht er in besonderer Weise für die große kulturelle Vielfalt in unserer Stadt.«

Auch Oberbürgermeister Stefan Schostok skizziert den Prozess zur Kulturhauptstadtbewerbung. „Unsere umfassende kulturelle Vielfalt sowie die zahlreichen herausragenden Institutionen und Formate werden der Stadt Hannover bei ihrer Bewerbung zur Kulturhauptstadt ein besonders solides Fundament geben. Es ist nun an uns, die identitäts- und kulturstiftenden Besonderheiten der Stadt im Dialog mit allen Einwohnerinnen und Einwohnern und Interessieren herauszuarbeiten, zu konkretisieren und für die Zukunft weiterzuentwickeln. Der Fokus wird auf die besonderen hannoverschen Potenziale, das Veränderungspotenzial und auf die schon bewährte Wandelbarkeit der Stadt gerichtet sein. Es ist nun unsere Aufgabe das Projekt ›Kulturhauptstadt Europas 2025‹ gemeinsam in einem umfangreichen Prozess 2018 und 2019 mit konkreten Inhalten zu füllen und Antworten auf wichtige Zukunftsfragen zu finden. Die Stadtgesellschaft wird sich mit Hilfe von Kunst und Kultur über diesen Prozess sowohl nach innen, wie nach außen, deutschland- und europaweit neu verorten.«

Sonderpreis für herausragendes bürgerschaftliches Engagement 2017 geht an Bernd Schwabe und Politik zum Anfassen e. V.

»Lust auf Demokratie, dass ist es, was sich der Verein Politik zum Anfassen e.V. zur Aufgabe gemacht hat«, so Laudatorin Ulrika Engler, Direktorin der Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung. »Mit verschiedenen Methoden, die Spaß machen, werden vor allem junge Menschen an scheinbar schwierige Themen herangeführt. Dafür werden Planspiele, Filme, Umfragen oder Mitmachausstellungen genutzt. Der Verein vermittelt spielerisch Wissen und positive Demokratie-Erfahrungen. Dafür wird Politik zum Anfassen mit dem Sonderpreis für herausragendes bürgerschaftliches Engagement ausgezeichnet.«

Mit einem weiteren Sonderpreis für herausragendes bürgerschaftliches Engagement zeichnete die Jury Bernd Schwabe für sein Engagement für das Online-Lexikon Wikipedia aus. In seiner Laudatio hob Tim Moritz Hector, Vorsitzender des Präsidiums von Wikimedia Deutschland e.V., Schwabes‘ außergewöhnlichen Einsatz für das digitale Gedächtnis der Stadt hervor. »Bernd Schwabe verdanken wir, dass mehr als 2400 Artikel und mehr als 7000 Fotos und Bilddokumente mit Hannover-Bezug in der Wikipedia für jeden frei zugänglich und nutzbar sind. Mit der Würdigung dieses besonderen Engagements wird die ehrenamtliche Arbeit der vielen Freiwilligen in den Blick gerückt, die ihr Wissen in der Wikipedia mit der ganzen Welt teilen.«

Der Stadtkulturpreis 2017 sowie der Sonderpreis für herausragendes bürgerschaftliches Engagement wurden mit freundlicher Unterstützung der Deutschen Messe AG, dem Wohnungsbau und Immobilien Unternehmen meravis GmbH sowie der ÜSTRA vergeben.

»Seit 70 Jahren haben wir mehrmals im Jahr die Welt in Hannover zu Gast. Die niedersächsische Landeshauptstadt ist die Heimat der Deutschen Messe AG und ein sehr erfolgreicher Messestandort, der von einer lebendigen Stadt profitiert. Wir unterstützen die Preisverleihung daher sehr gerne” sagte Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Messe AG. „Eine lebenswerte Stadt entsteht nur dann, wenn sich viele Menschen dafür engagieren. Daher übernehmen wir gern Verantwortung für das soziale und kulturelle Miteinander, wofür der Freundeskreis Hannover e.V. in besonderer Weise steht«, so Matthias Herter, Vorsitzender der Geschäftsführung der meravis Wohnungsbau- und Immobilien GmbH. »Jeden Tag bewegen wir Hannover auf dem Weg zur Arbeit, in die Stadt, ins Theater, zu Freunden kurzum, wir verbinden Menschen. Der Stadtkulturpreis steht für Bürgersinn, Engagement und kulturelle Vielfalt, allesamt Werte, die auch wir leidenschaftlich vertreten«, sagte André Neiß, Vorstandsvorsitzender der ÜSTRA.

Die Veranstaltung wurde musikalisch bereichert durch John Winston Berta und Diana Babalola sowie Auszüge aus dem aktuellen Programm »Machine de Cirque« vom GOP Wintervarieté. Als Moderator führte Werner Buss durch den Abend.

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